Ca. 2 Wochen habe ich dieses Jahr. Was fängt man an mit 2 Wochen, wenn entferntere Ziele wie Albanien, Umrundung der iberischen Halbinsel o.ä. nicht in Frage kommen, und man zusätlich nach den kühlen Touren der letzten beiden Jahre endlich mal im Warmen fahren will?
Die Militärstraßen der Alpen, schon seit längerem auf der Wunschliste, kombiniert mit einem Wiedersehen der RDGA (Route des Grandes Alpes) heißt die Antwort.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren will ich so eine Tour nicht alleine fahren, also frage ich meinen Freund, den ich vor ein paar Jahren übers alte xt660 Forum kennengelernt hatte – und der sagt erfreulicherweise sofort zu.
Zunächst hatten wir die Tour für die zweite Juni Hälfte geplant (noch keine Ferienzeit(, aber alle erfahreren Westalpen-Fahrer rieten: Nicht vor Juli, sonst ist die Gefahr, daß die Strecken wegen Schnee unpassierbar sind, noch zu groß.
Und das Wetter in diesem Jahr spielt auch so gar nicht mit. In den Wochen vor der Abreise immer noch viel Schnee, immer wieder Erdrutsche auf den geplanten Strecken, viele (die beiden Maira- Straßen zb.) sind auch gar nicht geöffnet oder bleiben wegen Baustellen noch länger geschlossen… die Reise scheint nicht unter einem guten Stern zu stehen.
Um 13:10 geht’s heute dann endlich los. Meine Stimmung ist wegen der allgemeinen Wetterlage angespannt. Die erste Woche sieht für die Alpen generell, speziell aber die Westalpen, sehr feucht aus um es mal diplomatisch zu sagen. Taucheranzug scheint angesagt. DWD und Ventusky bieten einen halbwegs trockenen Slot über Frankreich Richtung Provence an. Ursprünglich hatten wir ja die Westalpen von Nord nach Süd geplant – aber dann machen wir es halt anders. Kurzfristiger Plan: Heute soweit wie geht, morgen bis in die Gegend von Sisteron und dann mal weitersehen.
Wir treffen uns am Rasthof Ville, wie immer locker und entspannt. Das beruhigt mich schon mal ein bisschen. In der Eifel haben wir eine kurze Schauer, sonst bleibt heute allen trocken. Ab Bitburg ist die AB /Bundesstraße gesperrt – die Umleitungn führt uns lange an den Grenzflüssen Sauer und Mosel vorbei, sehr schön, sicher mal ein gutes Wochenend-Ziel. Beim Tanken in Luxemburg sagt uns Google: Besser nicht wieder auf die AB, Stau ohne Ende, also nochmal 50km Landstraße Richtung Metz.
Kurz vor Nancy reicht es für heute. Aber kein Camping in der Nähe, und so buchen wir uns in ein billiges BB Hotel ein. 62€ für’s Doppelzimmer, 8,50€ für’s Frühstück – gemacht.
Ich versuche das komplette Mosco Moto Reckless 80 abzubauen und ins Zimmer zu schleppen – das mach ich aber auch nicht nochmal (Ich weiß, ich wollte ja nicht hören).
Um die Ecke ein tatsächlich sehr guter Burger-Laden (Le Refuge – La cuisine au fromage). Nur das Bier ist eher Frankreich-typisch unterdurchschnittlich. Aber egal, zischt 😉
372km