Matoro Moto

The sky is the limit

Krakonos

Heute Nacht war es echt kalt. Laut wetter.com 1°. Im Schlafsack alles OK, aber wehe du musst mal raus.
Für heute habe ich mir nur eine kleine Runde rund ums Riesengebirge vorgenommen. Nach ca 20 km komme ich mehr zufällig am Baumwipfelpfad vorbei. Hatte ich vorher von gelesen aber nicht zwingend auf meinem Plan gehabt. Aber wenn man schon mal da ist… Die 100 Kronen für den Parkplatz schenke ich mir – am Straßenrand ist für ein Motorrad immer Platz. Eintritt für den Baumwipfelpfad stolze 350 Kronen. Aber OK, wenn man irgendwo rauf kann dann gehe ich auch rauf. Das Ganze ist sehr interessant gemacht und an der höchsten Stelle ist man knappe 43 m über dem Boden. Im untersten Bereich eine Art Museum über die Wurzelstruktur der Bäume und den Lebensraum in der Erde. Man kann auch mit einer schnellen Rutsche von fast ganz oben den Weg nach unten wieder abkürzen.

Auf dem Weg ums Riesengebirge gibt’s heute tatsächlich den ein oder anderen guten Fotospot. Ein altes Gewerbegebiet, die Villa Zamek, man kann gar nicht an jedem maroden Gebäude halten.

Nach dem Grenzübertritt nach Polen will ich am Waldrand eine Pause einlegen. Der Weg ist ein wenig matschig und bietet sich nicht direkt für eine Pause an, also fahre ich ein Stück weiter weil ich dort eine Lichtung sehe. Und an der Lichtung steht wie für mich gemacht eine offene Schutzhütte mit Bänken und Tischen.

Irgendwie habe ich den weiteren Verlauf der Strecke nicht zu 100%ig geplant denn ich lande in Jelenia Gora und dort mitten im städtischen Verkehrsstau. Ich versuche ihn irgendwie zu umfahren was zwar keinen Zeitgewinn bringt, aber immerhin einen Einblick in das polnische Stadtleben.

Anschließend klinke ich mich einen kleinen Stück in den polnischen TET ein. An dieser Stelle leider alles nur asphaltiert. An einer alten Eisenbahnbrücke halte ich neben einem Jeep. Düsseldorfer Kennzeichen, quasi Nachbarn. Es sind die Inhaber von reroad.de, einem Anbieter für 4WD Offroad Touren. Ich werde auf einen Apfel eingeladen und wir quatschen ein paar Minuten.

Weiter geht’s durch einen verlassenen Bahnhof über die Staumauer des Stausees. Dahinter dann tatsächlich mal ein Kilometer grober Schotter.

Auf der weiterfahrt in Tschechien stellt die 290 unerwartet an Highlight da. Obwohl eine gelbe Straße ist hier wenig Verkehr und sie führt über gut 15km durch reine Natur ohne Unterbrechung. Im Bereich des Stausees im oberen Bereich geschwindigkeitsbeschränkt auf 40. Offensichtlich gibt es aber keine Kontrollen und auch keinen Grund.

Für die Übernachtung hatte ich mir einen Zeltplatz im Dreiländereck ausgeguckt. Klang auf der Webseite sehr nett und vielversprechend. Angekommen hieß es: Such dir einen Platz aus wo du willst. Der Platz besteht aus einem größeren Birkenwald, unter dem aber nur im vorderen Bereich die Wiese gemäht ist.

Vor dem Restaurant sitzt eine Horde Biker die mich schon von ferne begrüßt. So nah an der Infrastruktur möchte ich mein Zelt nicht aufschlagen. Ich verziehe mich durch hüfthohes Gras in den hinteren Bereich des Platzes. Später gehe ich dort noch ein Bier trinken und setze mich zu der Horde. 12 Jungs von irgendwo zwischen Halle und Magdeburg. Böhse Onkelz in Endlosschleife werden mitgebrüllt. Normalerweise so erzählen sie mir haben sie auch immer ein Auto dabei mit großen Boxen – weswegen sie sich auch jedes Jahr ne neue Location für dir Tour suchen müssen weil überall Hausverbot. Diesmal aber nur das kleine Besteck.
Die wollen morgen zur Bikerhöhle. Bei meiner Abfahrt war die ja noch nur am Wochenende geöffnet. Sicherheitshalber schaue ich noch mal nach, und tatsächlich, morgen ist sie auf. Da werde ich also morgen auch noch mal vorbeifahren.

Aber auch unabhängig von der Horder kann man von ruhig und idyllisch bei diesem Platz nicht wirklich sprechen. Von überall her schallen Partygeräusche. Und es ist erst Mitte Mai – was hier wohl in der Hauptsaison abgeht. Gut dass ich meinen Platz so weit abgelegen ausgesucht habe.

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