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The sky is the limit

Roll the bones

Gestern bin ich aufgrund der Wetterlage ja nur bis Melnik. Also wird heute Kultur gemacht. Als erstes steht das Sedlec Ossarium auf dem Programm. Diese Knochen-Kirche wollte ich schon immer mal sehen, auch wenn die natürlich in jedem Reiseführer steht.

Schlappe 100km noch. Aber das Land wird immer flacher, die Strecke dementsprechend immer langweiliger. Kann man fast bei uns am Niederrhein lang fahren. Die Dörfer bleiben ebenso nichtssagend. Der morbide Ostblock Charme ist schon lange passee, aber neuen Charme haben die Tschechen nicht entwickelt. Die Architekten hier sind offensichtlich keine Ästheten.

Nach 2 Stunden ist es dann endlich soweit. Auf dem großen Parkplatz vor der „Katedrála Nanebevzetí Panny Marie a sv. Jana Křtitele“ stehen schon ein paar Reisebusse. Aber im Verhältnis zur Parkplatz Größe ist das Nichts. Mal gut dass noch keine Saison ist.
Parken kann ich das Motorrad neben ein paar anderen direkt vor dem Ossarium. Schnell an der Info die Tickets besorgen. Leider darf man drinnen keine Fotos machen. Haben wohl eine zeitlang zu viele Metal-Bands als Cover-Fotos genutzt, fanden die hier nicht so toll. Naja, gibt’s ja genug von im Netz, und selber sehen ist sowieso besser (Ich hab natürlich trotzdem ein paar gemacht, die bleiben aber privat).
Ist schon krass wie da die Gebeine aufgetürmt oder zu Wandschmuck verarbeitet wurden. Angeblich liegen da 60000 und mehr.
Wer mehr über das Sedlec Ossarium wissen will kann ja mal den Wikipedia Artikel lesen, da gibts auch ein paar Fotos. Oder sich die offizielle Webseite ansehen.

Aus nächstes will ich zum Jawa Museum, liegt von hier aus ohnehin direkt auf dem Weg zum Riesengebirge. Aber diesmal bitte schnellste Route.
Zwischendrin hab ich mehrfach das Gefühl daß ich an den Orten auf dem Hinweg schonmal vorbei gekommen bin. Der aufgezeichnete GPX-Track lehrt mich aber eines Besseren. Sieht einfach nur alles gleich aus hier.
Das Jawa Museum ist interessant. Ca. 180 Fahrzeuge aus einem Jahrhundert hat hier jemand mitten im Nichts in sein Haus und seine Scheune gestellt. Liebevoll dargeboten. Da zahlt man dann gerne seine 150 Kronen Eintritt.

Die Burgen auf der Route schaue ich mir dann nur noch von außen an. Letztlich wohl auch nicht so anders als die ganzen Burgen sonstwo die ich im Laufe der Zeit schon gesehen habe.

Richtung Riesengebirge werden die Strecken wieder interessanter.
Wieder mal 2 Streckensperrungen auf dem Weg. Bei der ersten weißt mich der Arbeiter an ich soll auf dem parallel laufenden Fahrrad-Weg vorbei. Bei der 2. keine Chance – aber ich finde über eine winzige und total holprige Straße eine Alternative.
Zwischendurch immer wieder mal skurille Dinge am Wegesrand.

In Spindlermühle ist für heute Schluss. Der Ort gefällt mir zwar gar nicht – fast leerer Ski-Touri-Ort – und auch der Camping-Platz ist nicht so richtig idyllisch, obwohl direkt an der rauschenden Elbe – aber es ist schon spät und zum Weiterfahren fehlt mir dann doch der Nerv. Nur noch schnell zum Spindlerbouda weiter, dem höchsten Punkt den man hier noch motorisiert erreichen kann.
Und es wird hier richtig kalt – 1° in der Nacht. Aber die haben auf dem Platz eine gute warme Gemeinschafts-Küche und einen Gemeinschafts-Raum – sogar mit Billard. Man hab ich das schon lange nicht mehr gespielt. Heute aber nur gegen mich selber – kein anderer da.

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