Der Winter kommt Part 2 – Auf den Spuren der Tour de France
Col de Galibier – Col du Télégraphe – Col du Mollard – Col de la Croix de Fer – Col du Glandon – Alpe d’Huez – Col du Lautaret
Kein Unterkunftsstress heute Abend, also auch keiner am Morgen. Ich muss mich zwischen einer Galibier- und einer Bonette-Runde entscheiden, beides an einem Tag geht leider nicht. Am Ende gewinnt Galibier – Bonette muss bis zum nächsten Jahr warten.
Die Anreise über den Lautaret ist zügig. Unten steht ein auffälliger Sportwagen – weitere sollen folgen. Auf der schönen Wanderstrecke zu Galibier folgen noch dutzende weitere – Porsche, Ferarri, Bugatti – ist da irgenwo ein Nest ?
Das Nest entpuppt sich kurze Zeit später als Ralley nach St. Tropez.
Auf dem Galibier ist wieder Eiszeit angesagt. Wind und Luftfeuchtigkeit habe in der Nacht bizarre Gebilde geformt.
Unterwegs werde ich mehrfach fotografiert – ob nun wegen der Ralley oder generell – diese Fotografen von griffephotos.com sind mir schon mehrfach begegnet.
Die kleine Strasse zum Col du Mollard hat’s in sich. 46 Kehren, meist nur wenige Meter voneinander getrennt. Auf der Karte sieht das aus wie ein breiter Balken. Da die Strasse durch ein Waldstück geht auch keine Aussicht die den Fahrspass trüben könnte. Kurvenrausch – Flow pur.
Weiter oben vor der Auffahrt zum Croix de la Fer. Hinter einer Kehre in einer eigentlich guten Strecke werde ich fast von Schlaglöchern überrascht. Die Wolken verdichten sich, es fängt an zu nieseln, die Strasse ist nass. Mehr passiert aber glücklicherweise nicht, oben angekommen ist wieder alles trocken. Karge Landschaft hier, aber nicht so spektakulär wie bei den Grossen.
Nach Alpe d’Huez fahre ich über eine Nebenstrecke. Spitzkehren, mit 500m Rennstrecke dazwischen. Auf halber Höhe stellt sich ein nerviges Geräusch ein, erst bei 4000, dann noch stärker bei 5500 U/min. Was kann das sein ? Am Fahrverhalten nichts zu bemerken.
Oben erst mal einen Kaffee. Viele Radler eifern hier den Helden der Tour de France nach (nicht nur hier, aber hier besonders). Die Strecke hat auch wirklich was, auch für Motorradfahrer. Tolle, etwas weitere Kehren, guter Asphalt, leider ab und an von Ortschaften durchbrochen. In Virage #9 halte ich an – das Geräusch muss endlich analysiert werden. Vom Motor scheint es nicht zu kommen, eher von weiter hinten. Vielleicht vibriert wieder mal das Schutzblech gegen die Batterie ? Werden wir uns später mal ansehen.
Auf dem Rückweg zum Izoard schmiegt sich die kleine D211A elegant an den Fels. Ausser einer Handvoll Radfahreren keiner unterwegs hier. Ein Adler (oder Geier ?) schwebt kurz vor dem Lautaret über mir.
Am Izoard sehe ich erstmal nach dem Schutzblech. Um besser dranzukommen muss wohl die Sitzbank runter. Als ich das Gepäcknetz vom Gepäckträger nehme fallt der mir entgegen – da haben wie ja den Übeltäter. Die Vibrationen fordern Tribut.
Am Abend noch eine Fotorunde auf die Südseite des Izoard. Auf dem Weg zurück lasse ich erst zwei leistungsstarke GS / Tourer-Fahrer vorbei, um mich dann an sie dranzuhängen. Auf den geraden Stücken schieben sie sich ein wenig davon, aber auf 2/3 der Strecke macht das max. 200m aus.