Was für ein Kontrastprogramm. Volle Großstadt nach 3 1/2 Wochen einsamen Pisten.
Nach gemütlichen Frühstück fahre ich mit dem Bus in die Stadt. Öffentliche Verkehrsmittel werden hier von Ruter betrieben, bezahlen kann man mit verschiedenen Zahlungsmitteln bequem über die RuterBillet App (geht auch über die neue Ruter App, die auch die Fahrpläne bereitstellt, aber da gibt’s nicht so viele Zahlungsmöglichkeiten). Fahrplan Navigation funktioniert auch perfekt mittels Google Maps. Einzelticket 39. Da ich viel laufen will lohnt das Tagesticket für 110 nicht.
Zunächst zur Oper. Futuristisch 2008 fertig gestellt, im Foyer weißer italienischer Marmor (soll den norwegischen Schnee symbolisieren) gepaart mit Treppenaufgang aus deutscher Eiche. Nur das Fundament ist norwegischer Granit.
Erfährt man alles auf der lohneinswerten Führung, die es täglich auch in englisch gibt. Die Führung durchläuft die gesamten Werkstätten (alleine 40 fest angestellte Schneider), den Bühnenbereich (Hauptbühne mit Nebenbereichen misst 60*60m, alles zig mal drehbar, verschiebbar, absenkbar … ). Der Zuschauer Saal für ca. 1400 Gäste ist architektonisch und akustisch der Semperoper nachempfunden (was man auch sieht) aber optisch natürlich viel moderner. Viel amoniak geräucherte Eiche (cool). Leider während der Führung Foto Verbot.
Dach und Foyer sind öffentlich und dienen den Osloern als Treffpunkt. Das schräge Dach ist wirklich einen Besuch wert.
Der Gang durch die Innenstadt (Karl Johann Gate) eher enttäuschend. Neben ein paar Souvenirs Läden halt die gleichen wie in jeder anderen Stadt der Welt mittlerweile auch. Irgendwann landet man dann am kongelige Slott. Ist aber erst ab 25.6. geöffnet. Der Schlosspark, seit seinem Bau für die Öffentlichkeit zugänglich, ist ganz nett und wird auch gerne als Erholungsgebiet genutzt.
Aker Brygge soll ganz nett sein, futuristische Architektur und so. Hat ein bisschen was vom Hafen in Düsseldorf, viel Schicki Micki, aber die Geri Bauten sind einfach besser. Ich trinke ein Bier am Wasser, und lasse mich dann ein bisschen nach Norden treiben.
Auf dem Weg nach Grünerlokka gibt’s noch einen Cappuccino bei der Kaffee renneriet (gut, aber kein Vergleich mit Kaffee 4) und bei der Backstube decke ich mich schonmal mit Verpflegung für die Fähre ein.
Grünerlokka gefällt mir (von der Oper abgesehen) mit Abstand am besten. Die linke Seite eher Studenten Ecke. Da setzw ich mich nochmal in einen Biergarten (Fyrhuset Kuba). Sehr witzig, hier treffe ich auf jemanden der vorhin mit in der Führung in der Oper war, türkisch stämmiger Berliner. Der reist mit per Bahn, Flugzeug, Schiff, kommt gerade aus Montenegro und will vielleicht noch nach Island.
Die östliche Seite von Grünerlokka ist eher Multi Kulti. Viel Döner, Barber Shops… Aber alles weitaus interessanter als die üblichen Touri-Attraktion. Restaurants im die Zeit leider alle ziemlich überfüllt, Schlange stehen kommt nicht in Frage, also nehme ich einen Döner auf die Hand (sehr norwegisch ;-), aber die Restaurants waren auch meist nur Burger Läden). War nicht so eine gute Wahl.
Zurück an der Oper (Schwanensee heute) noch eine kurze Rast, dann geht’s nach ca. 12km Stadtwanderung wieder mit dem Bus zurück.
City Magic – Les Dudek