Die Fähre ist um 16:00 gebucht. 400km Anreise nach Dünkirchen, grob geschätzt 5 Stunden Fahrzeit, 2 Stunden Puffer für Zoll und Einchecken, so fahre ich gegen 8:30 in Ratingen los. Vergesse leider nochmal kurz auf Google Maps nach dem Verkehr zu sehen und bemerke daher erst in Moers, daß die Autobahn Venlo Eindhoven gesperrt ist. Grmbl. Da hätte ich mir den Umweg Richtung Venlo auch sparen können und direkt über Roermond und Brüssel fahren können. Naja, geht sehr gut voran, bis auf einen 15-minütigen Baustellenstau bei Gent.
Das Timing stimmt fast perfekt, gegen 13:40 bin ich an der Fähre – und werde glatt noch auch die 14:00 Fähre gebucht. Klasse, 2 Stunden mehr Zeit in England bevor es dunkel wird.
Neben mir fährt J. mit seiner roten K 1600 auf die Fähre – sehr netter Mensch auf dem Weg nach Irland. Und so geht die 2 stündige Fahrt bei bestem Reisewetter schnell vorbei. Irgendwann kommen dann auch die berühmten weißen Klippen von Dover. Vorfreude …
Die ersten Meter Linksverkehr. Gewöhnungsbedürftig, aber mit Konzentration geht’s. Mit J. zusammen noch einen Geldautomaten suchen, dann trennen sich unsere Wege auch schon wieder. Nach dem ersten Tankstopp dann die ersten Single-Roads. Hmm. Links und rechts fast durchgängig hohe Hecken. Kaum Aussicht, keine Weitsicht (was kommt da wohl nach der nächsten Kurve? Gegenverkehr?). Aber auch ausser mir anscheinend kaum mal jemand unterwegs.
Durch die gewonnen 2 Stunden beschließe ich mei erstes Ziel vorzuziehen: Dungeness. Ich hatte irgendwie coole Fotos gesehen, aber vor Ort ist das alles ein wenig enttäuschend. Zwar schön, daß die letzten Pisten zum Strand tatsächlich nicht asphaltiert sind, aber man kommt gar nicht überall hin, links und rechts Militärgebiet, das wegen wehender roter Fahnen auch gesperrt ist. Da hatte ich mir deutlich mehr von versprochen. Der Zeltplatz sieht auch nicht gerade verlockend aus, und deshalb wird heute zum ersten mal die Archies-App bemüht.
30 Kilometer weiter bei Rye gibts ein kleines B&B mit Zeltmöglichkeit auf einer kleinen Farm. Die Endstation für heute Abend. Im nahegelegenen Ort noch einen guten Burger und das erste englische Ale (geschmacklich gar nicht so schlecht, aber warum muß da so wenig Kohlensäure drin sein?).