Der Soldatenfriedhof am Beinhaus von Douaumont ist beeindruckend. Eigentlich unbeschreiblich. Vor dem Beinhaus befindet sich ein Friedhof mit laut Wikipedia 16.142 Gräbern französischer Soldaten – alle numeriert (die höchste Nummer die wir gesehen hatten war die 13734). Im Gebeinhaus die Gebeine von über 130.000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten. Man kann nicht sagen daß das schön ist – aber ich kann nur jedem empfehlen da mal hinzufahren und sich die Gegend mal genauer anzusehen. Mit diesem Gefühl ist es dann um so unverständlicher daß zur Zeit überall in Europa (und auch anderwo) nationalistische Tendenzen wieder hoffähig gemacht werden.
Passend zur Stimmung zogen ein paar dicke Wolken auf, die aber für uns ohne Folgen blieben
Ich habe ja schon einige mittelalterliche Burgen gesehen, aber in einem Militär-Fort war ich bislang noch nie. Ein Besuch im Fort Douaumont ist absolut lohnenswert. Nicht nur um ein paar geschichtliche Lücken aufzufüllen. Auch hier wird die tödliche Athmosphäre des 100 Jahre zurückliegenden Krieges noch heute spürbar. Während der deutschen Besatzung ist dort mal eine Munitionskammer explodiert – die knapp 1000 Toten konnten wegen Artilleriefeuer draußen größtenteils nicht beerdigt werden – und so wurden sie in eine Munitionskasematte gebracht und deren Eingang zugemauert – dort liegen sie heute noch.
Man hätte noch viel mehr besuchen können. Abgesehen davon daß die Zeit an diesem Wochenende etwas knapp bemessen war – so wichtig und beeindruckend das alles ist, hier kommt keine Partystimmung auf. Soll es auch nicht, und das ist auch gut so. Aber nach einem guten halben Tag ist die Stimmung nachdenklich genug – lieber nochmal wiederkommen.
Landschaftlich und fahrtechnisch war der Rückweg über Luxemburg dann sicher das spannendste des Wochenendes. Ich wußte gar nicht daß der Norden Luxemburgs so schön ist. Eigentlich hatten wir dort auch übernachten wollen – aber wir sind so gut vorangekommen daß wir um 16:00 noch keine Lust hatten aufzuhören. Wir sind dann der Route weitergefolgt und gegen 18:00 in Waxweiler in der Eifel gelandet, wo wir dann gerne dem kleinen Schild zum Campingplatz gefolgt sind. Kleiner Platz, hat wohl schon bessere Tage gesehen (die sanitären Anlagen aber frisch renoviert). Der Besitzer ein uriger Typ aus Süddeutschland. Hat uns dann zur Begrüßung auch erst mal eine Dose kühles Bier spendiert!
Zusätzlich zum Backgammon heute auch noch Schach – nach 25 Jahren mal wieder.
Am Sonntag noch eine schöne Tour durch die Eifel. Von Waxweiler zunächst nach Weidenbach, einen alten Bekannten aus Ratingen besuchen. Hatte ich schon immer mal machen wollen. Kleine Waffenkunde inclusive.
Auf den Kehren der Eifel hat die kleine 125-er dann noch mal gezeigt was in ihr steckt – immerhin 2 größere Mopeds versägt die in den Kehren ihre Problemchen hatten ;-). Zwischenstop und Mittag am Ring in Adenau, ab Bonn dann über die Bahn nach Hause.
Insgesamt : ca. 900km in 3 1/2 Tagen – nicht schlecht für einen Fahranfänger mit einer 125-er. Respekt, so kann’s weitergehen.