Matoro Moto

The sky is the limit

Schweiz im Regen

Von Tauchern, Tunneln und alten Gemäuern

Passo di FoscagnoPasso d’EiraForcola de LivignoBerninapassAlbulapassLenzerheidepassKunkelspassSt. LuzisteigKerenzerbergKlausenpass

In der Nacht werde ich durch lautes Geplätscher wach. Shit, ein Tag früher als erwartet. Und heftiger. Bis zum Morgen hat der Regen dann aufgehört, aber es ist alles grau in grau. Beim Frühstück kann man meinen das Grau wird heller, und der Wetterbericht sagt für Graubünden immerhin trocken bis zum späten Nachmittag. Weit gefehlt. Nach dem Frühstück fängts wieder an zu regnen, in es soll sobald auch nicht wieder aufhören. Wenigstens ist der Kaffee gut.
Kalt ist es nicht, und bis ich die Regenklamotten anhab bin ich nass – von innen, geschwitzt.

Bis Livigno geht mir das ganze ziemlich auf den Wecker. Ich fahre im nebeligen Niesel vorsichtig. Anderen gehts nicht anders, nur dass sie noch langsamer fahren. Da nutzt dann auch die grosse Reiseenduro nichts, wenn der Kopf nicht mitspielt. Tanken in Livigno wie früher – 1.17€ / Liter. Schade dass die SR nur einen kleinen. Tank hat.

Zur Forca de Livigno hin bessert sich die Laune. Freie Strasse, es regnet zwar noch aber die Wolken steigen höher und lassen erahnen, wie schön es hier oberhalb der Baumgrenze ist. Die Abfahrt vom Bernina wäre ein Traum – wäre da nicht die schweizer Geschwindigkeitsbegrenzung und das Wasser von oben.

„Du siehst ja aus wie ein Taucher“

Am Albula ist heute Radrennen. Der Pass ist aber geöffnet. Und macht trotz Regen unglaublich viel Spass. Tolle Streckenführung, Kehren und Wedelstrecken wechseln einander ab, und das ganze auf frischem super Belag. Oben erstmal Kaffepause. Der Wirt begrüßt mich „Du siehst ja aus wie ein Taucher“. Beim Kaffee kommen die ersten Radler entgegen. Vielen ist kalt – erstmal Jacke anziehen. Die Abfahrt ist ebenfalls Klasse, die Strasse enger aber genauso gut asphaltiert.

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Es regnet immer noch. Lenzerheide ist eher langweilig, und bei dem Wetter zieht sich die Strecke. Eine Riesenhorde von Motorrädern kommt mir entgegen. Der Pulk hat mindestens 30 Maschinen. Vor Chur wird der Regen stärker, es fängt ruchtig an zu schütten. Ich beschliesse den Kunkelspass ausfallen zu lassen. Matschigen Schotter in strömendem Regen muss ichjetzt nicht auch noch haben. Ein Fehler, wie sich später herausstellt. Der Gedanke ist,  schnellstmöglich ins vorgebuchte Hotel auf den Klausenpass.

20km später hört der Regen tatsächlich auf. Und das Rheintal ist megalangweilig. Gottseidank sehe ich die kleine Strasse Richtung Vättis. Oben immer noch trocken. Also beschliesse ich, mir wenigstens den Tunnel mal anzusehen. Mit Abstecher St. Martin (lohnt aber nicht wirklich ).
Am Kunkels habe ich dann tatsächlich ein Auto vor mir. Man darf aber eh nur 15 fahren und wird auch ab und an von Peitschen gebremst. Mitten im Tunnel Gegenverkehr. Hilft nix, der Entgegenkommende setzt zurück. Und der Schotter ist nicht matschig. Kurze Rast im Lichtschacht.

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Die Abfahrt durch das kleine Tal ist schön. Das Rheintal weniger. Luziersteig ist willkommen, aber spektakulär ist anders. Liechtenstein ist besonders schön – hier scheint zum.ersten und einzigen mal für heute kurz die Sonne.

Die kleine Strasse Richtung Glarus hat Google sich wohl ausgedacht, und so muss ich nach wenigen Kilometern wenden und doch die Hauptstrasse nehmen. Noch durch Glarus und endlich die Auffahrt Klausenpass. Sch. Wetter wieder. Und Kühe in den Kehren und sonstwo.  Oben Nebel. Darf Motorrad unterstellen neben dem Hotel in den Seitengang stellen – so steht sie wenigstens trocken und ich kann morgen früh die Kette schmieren. Und jetzt endlich duschen.
Bin noch satt von der kleinen Pizza am Mittag – bei den Preisen in den Schweizer Gasthöfen keine schlechte Eigenschaft. Ich trinke nur noch kurz ein Weizen und schau mir dann auf 4.7 Zoll True Grit an.  Hätte von mir einen Oscar für die Kamera bekommen. Was für geile Bilder, auch wenn nur auf 4.7 Zoll. Btw: 21:45 – es schüttet immer noch.
Das Hote hat ungelogen einen schiefen Boden. Laut Bubble ca. 1.75Grad / 4.1% Steigung.

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